Unsere Auswilderungsvoliere ist bereits seit einigen Wochen fertiggestellt. Wir haben sie in völliger Natur, weit entfernt von Häusern und der Straße platziert, damit die Vögel ihre Ruhe haben. Bepflanzt ist sie mit vielen vogelfreundlichen Pflanzen, wie einer großen Felsenbirne, einem Schwarzdorn und einer Kornelkirsche.

Unterm Dach wurden viele Seile gespannt, die zum Hin- und Herfliegen einladen oder für das wohlverdiente Nickerchen. Neben einem überdachten Sandbad und einem Futtertisch gibt es ein großes Wasserbad und weitere Futterstellen. Je nach Art der Wildvögel, die gerade die Voliere bewohnen, wird das Futter angepasst. Nachdem sich die Vögel einige Tage an die Gegebenheiten, das Wetter und die Außenwelt gewöhnt haben, öffnen wir die Türe und die Ausflugklappe und sie können frei entscheiden, wann sie die Voliere verlassen. Natürlich können sie auch nach dem Ausflug wieder zurückkommen zum Schlafen oder Futtern. Zusätzlich haben wir 3 Überwachungskameras und ein Mikrofon installiert. Über dieses System können wir die Vögel rund um die Uhr beobachten.

Unser Versorgungshaus, das auch mitten in der Natur liegt, ist aktuell ausgestattet mit vier Überwachungsboxen und zwei Brutkästen. In den Boxen und Brutkästen sind die verschiedenen Arten der Vögel aufgeteilt.
Unsere Brutnistkästen sind aufgebaut wie ein hölzerner Meisen-Nistkasten, mit einer Öffnungsklappe oben und darunter einem Heizkissen und einem Temperaturregler. So gewährleisten wir, dass den Vögeln nicht zu kalt und nicht zu warm ist. In diesem Kasten bekommen sie ein schönes Handtuchnest und werden jede Stunde, 12 Stunden täglich, gefüttert. Sobald sie uns aus dem Nistkasten entgegen hüpfen können bzw. ihre Nestlingsphase hinter sich gebracht haben, dürfen sie in die Überwachungsbox umziehen, wo sie ihre Ästlingsphase mit ihren Artgenossen genießen dürfen.

Eine Überwachungsbox ist eine Art Vogelkäfig, der jedoch komplett aus Stoffnetzen und Profilrohren besteht. Jede Box hat vorne einen großen Reißverschluss und einige Seile innen gespannt, damit sich die Vögel darauf setzen und hin- und herfliegen können. Zusätzlich ist jede Box mit einer Überwachungskamera ausgestattet, diese hilft uns die Vögel in Ruhe, rund um die Uhr zu beobachten.

So kontrollieren wir, ob alle wohl auf sind und ob sie selbstständig trinken, essen, baden und fliegen. Erst wenn alle diese Punkte erfüllt sind, dürfen unsere Pfleglinge hinaus in die Auswilderungsvoliere. Jede Box steht an einem großen Fenster, damit die Vögel ihre Artgenossen in der Natur hören und sehen können. Der Blick nach innen ist für die Vögel mit einem dichten Stoff verdeckt, so sind sie weniger gestresst und können in Ruhe ihr Futter genießen.

In unserem Versorgungshaus haben wir außerdem alle Equipment gelagert und die Wildvögel erstversorgen und füttern zu können. In einem Kühl-/Gefrierschrank haben wir unsere Futtertiere gelagert und gekühlte Medizin, wie z.B. Antibiotika und Probiotika. Wir haben Krankenunterlagen, die täglich in den Überwachungsboxen gewechselt werden und die wir für die Fütterung oder Untersuchung oder Erste Hilfe eines Vogels nutzen. Zusätzlich haben wir jede Menge verschiedenem Futter, Hygieneartikeln, Vitaminen, Futterschüsseln, sterilen Spritzen, Handtücher und Socken für Vogelnester. Eine genaue Waage benutzen wir, um das Gewicht er Vögel regelmäßig zu kontrollieren. Die Fundumstände, den Namen des Finders und des Vogels, Gesundheitszustand und das Gewicht dokumentieren wir auf unserem Pflegeprotokoll. So behalten wir bei der Schar an Vögeln den Überblick.