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Ein kranker oder verletzter Vogel ist, wie alle Tiere, zunächst einmal ein wichtiger Bestandteil des natürlichen Nahrungskreislaufs. Solche Unglücksfälle haben – sofern sie vereinzelt auftreten – für gewöhnlich keinerlei negativen Einfluss auf gesunde bestehende Populationen. Naturereignisse wie Überschwemmungen, Kälteeinbrüche oder längere Trockenperioden fordern in der Tierwelt immer wieder ihren Tribut. Ebenso kommen Unfälle einzelner Individuen vor.
In den meisten Fällen gefährden solche Ereignisse das Fortbestehen einer Tierart glücklicherweise nicht, was vor allem für die bei uns in Deutschland häufig vorkommenden Singvogelarten wie Amseln oder Rotkehlchen gilt. Doch es gibt auch Fälle, in denen in Mitteleuropa lebende Vogelarten schwer in Bedrängnis geraten, und das oft nicht aufgrund natürlicher Ursachen. Was Naturkatastrophen nicht vermögen, das vollbringt in zunehmendem Maße der Mensch.
Man mag nun argumentieren, dass durch die Menschen gemachten Gefahren vor allem seltene Vogelarten in besonderem Maße bedroht werden. Doch muss man sich dabei vor Augen führen, dass viele dieser Spezies vor einigen Jahrzehnten noch häufig waren. Kaum jemand hätte damals gedacht, dass sie in so kurzer Zeit fast vollständig von der Bildfläche verschwinden würden. Entsprechend groß ist unsere Verantwortung gegenüber den derzeit glücklicherweise noch häufig auftretenden Vogelarten – wer weiß, wie ihre Zukunft aussieht? Die vielen, durch Menschen verursachten (Zer-)Störungen rechtfertigen und erfordern daher ein helfendes Eingreifen im Falle eines verunglückten Wildvogels.
Und auch wenn Artenschützer es gern als sentimentale Handlung abkanzeln – im Zweifelsfall zählt das Leben jedes einzelnen Individuums, weshalb zum Beispiel auch eine gerettete Goldammer einen entscheidenden Unterschied machen kann, wenn man das große Ganze betrachtet. Hinzu kommt ein moralischer Aspekt: Dass es für jedes einzelne in Not geratene Individuum gut ist, wenn ihm geholfen wird und wenn seine Schmerzen gelindert werden, steht unseres Erachtens dabei völlig außer Frage. Wir differenzieren aus diesem Grund nicht zwischen seltenen und häufigen Arten, unserer Ansicht nach ist jedes Leben kostbar und schützenswert.
Um einem verletzten Wildvogel effizient helfen zu können, sollte man planmäßig und mit Bedacht vorgehen, denn je nach Artzugehörigkeit stellen die Tiere unterschiedliche Anforderungen an ihr Futter und die Art ihrer Unterbringung. Wichtig ist, dass die vorübergehende Haltung in Gefangenschaft für die Tiere so angenehm und artgerecht wie möglich gestaltet wird, weil sich so zusätzlicher Stress vermeiden lässt, der den Vögeln schaden würde.
Vorgehen bei Altvogelfund
– Sollte dir deine Katze einen Vogel gebracht haben, findest du unter Katzenangriff weitere Informationen
– Solltest du einen Vogel gefunden haben, der aufgeplustert ist und sich nicht vor dir versteckt oder wegfliegt, könnte es sich um einen Kollisionsunfall oder eine Krankheit handeln.
– Wenn du einen Vogel mit einer Verletzung oder einem hängenden Flügel gefunden hast, findest du mehr Informationen unter Brüche und Verletzungen
Solltest du einen Verletzten oder Kranken Altvogel finden, sichere ihn, leiste ihm Erste Hilfe und kontaktiere uns dann für das weiter vorgehen