Wenn es um Futtertiere geht, kann man so einiges Falsch machen.
Hier lernst du die verschiedenen Futtertiere kennen, wie man mit ihnen umgeht und für welche Vögel sie geeignet sind.
 
Wichtige Punkte, die man immer beachten muss
  • Immer mehr als nur ein Futtertier verwenden
  • Futtertiere müssen vor dem Füttern immer abgetötet werden
  • Futtertiere sind so gut wie die Nahrung, die sie vorher bekommen haben
  • Bis zur Ästlingsphase sollten möglichst die Futtertiere verwendet werden, die einen sehr hohen Eiweißwert haben
  • Futtertiere immer in Kombination mit Zusätzen füttern
  • Futtertiere sollten immer mit der größtmöglichen Hygiene gehalten werden
  • Lebend gekauft Insekten sind in vielen Fällen ausgehungert und haben kaum Nährwerte
  • Ausgehungerte lebende Futtertiere können gefährlich für den Vogel sein, wenn sie als Standfutter angeboten werden, da sie aggressiver werden, je mehr Hunger sie haben. Sie können sich im schlimmsten Fall durch den Vogel fressen
  • Getrocknete Insekten sind NICHT zur Aufzucht geeignet

Heimchen (Acheta domesticus)

Heimchen dienen als Hauptnahrungsmittel. Sie werden von allen Insekten und Gemischtfressern gleichermaßen gut vertragen. Einen kleinen Hacken haben diese Futtertiere und das sind die Hinterbeine, die Widerhaken haben. Diese können im Schlimmsten fall das Innere des Vogels verletzen. Deshalb ist es notwendig, diese zu entfernen.

Man kann sie entweder ausreißen, mit einer Nagelschere abschneiden oder man friert die Heimchen einfach ein. Wenn die Heimchen komplett durchgefroren sind, kann man den Behälter kräftig schüttel und die Beine fallen einfach ab. Im Idealfall sollte man sie noch sieben, um alle Beine und Fühler zu entfernen. Dies funktioniert mit einem Langlochsieb besser als mit einem Lochsieb.

Wenn man Heimchen lebend kauft, sollte man sie erst ein paar Tage füttern, bevor man sie einfriert. Die Heimchen kann man in einem hohen Gefäß halten (die gibts in jedem Obi). Das Gefäß kann mit liegenden oder stehenden Eierkartons ausgelegt werden. Als Futter empfehlen wir Biosalat, Gurke und Nekton-Grillen Zuchtkonzentrat.
Möchte man die Heimchen auftauen, gießt man einfach heißes Wasser über sie und wartet 30 Sekunden.
Heimchen verderben schnell, deshalb sollten alle Arbeitsschritte zügig vonstattengehen. Es sollten immer nur so viele aufgetaut werden, wie in den nächsten 5 Minuten verfüttert werden können.
Sollte sich der Unterbauch des Heimchens schwarz verfärben, sollte es nicht mehr verfüttert werden, da es anfängt zu verderben.

Der Anteil von Heimchen bei der Fütterung von Singvögeln sollte bei ca. 50% liegen.

Nährwerte Heimchen (Acheta domesticus) – 100 g Trockenmasse (Wasser nicht einbezogen)

Eiweiß – 70,27 g
Fett – 17,74 g
Rohasche – 4,98 g
Kalzium – 0,08 g
Phosphor – 0,80 g
Kalium – 1,10 g
Natrium – 0,45 g
Magnesium – 0,09 g
Zink – 0,02 g
Kupfer – 0,0029 g

*Nährwerte sind abhängig von der Fütterung

Soldatenfliegenlarve (Hermetia Illucens)

Die Soldatenfliegenlarve wird in den meisten Fällen gefroren und fertig blanchiert geliefert. Durch den ausgeglichenen Protein- und Fettwert eignet sich die Soldatenfliegenlarve hervorragend als zweites Futtertier für Singvögel.
Die Soldatenfliegenlarve hat außerdem ein ausgezeichnetes Protein-Phosphor-Verhältnis. Vor der Fütterung, die gefrorenen Soldatenfliegenlarven in eine saubere Schale geben und mit heißem Wasser übergießen. Nach 30 Sekunden sind sie bereit für die Fütterung.

Der Anteil von Soldatenfliegenlarven bei der Fütterung von Singvögeln sollte bei ca. 20% liegen.

Nährwerte Soldatenfliegenlarve (Hermetia Illucens) – 100 g Trockenmasse (Wasser nicht einbezogen)

Eiweiß – 39 g
Fett – 37 g
Rohasche – 4,70 g

Rohfaser – 6,40 g
Kalzium – 3,14 g
Phosphor – 0,78 g
Kalium – 1,23 g
Natrium – 0,15 g
Magnesium – 0,45 g

*Nährwerte sind abhängig von der Fütterung

Wachsmottenlarve

Da die Wachsmottenlarve einen erhöhten Fettgehalt hat, sollte diese nur in Maßen verfüttert werden. Es reichen ein bis zwei Wachsmottenlarven pro Tag aus. Wenn sich der Singvogel noch im Nestlingsalter befindet, sollte die Larve ausgedrückt und nur das Innere verfüttert werden, da die Wachsmottenlarve eine zähe Haut hat. Wenn man sie gefroren kauft, sollte man immer nachfragen, ob sie schon blanchiert ist. Als Standfutter ist sie gefroren, super geeignet, da sie sehr langsam verdirbt.

Nährwerte Wachsmottenlarve – 100 g Trockenmasse (Wasser nicht einbezogen)

Eiweiß – 42 g
Fett – 51 g
Rohasche – 2,70 g

Kalzium – 0,046 g
Phosphor – 0,5 g

*Nährwerte sind abhängig von der Fütterung

Bienenlarve (Drohnenbrut)

Wie bei der Wachsmottenlarve sollten Bienenlarven auch nur in Maßen verfüttert werden, da sie einen leicht erhöhten Fettwert haben.
Bevor man Drohnenbrut verfüttern kann, müssen sie aber noch vorbereitet werden.
Wenn man die Drohnenbrut frisch vom Imker bekommt, empfiehlt es sich, diese 24 Stunden lang einzufrieren. Durch das Frosten wird das Wachs hart und man kann die Drohnenbrut leichter herauslösen. Es darf kein Wachs mehr zurückbleiben, weil das besonders für Nestlinge schädlich ist.

Nach dem Herauslösen müssen die Drohnen noch 2-3 Minuten in kochendem Wasser blanchiert werden. Nach dem Blanchieren müssen die Drohnen noch getrocknet werden. Am besten macht man dies auf einem Küchentuch. Danach müssen sie wieder eingefroren werden. Zum Verfüttern einfach mit heißem Wasser übergießen und 30 Sekunden warten.

Nährwerte Bienenlarve – 100 g Trockenmasse (Wasser nicht einbezogen)

Eiweiß – 44 g
Fett – 53 g
Rohasche – 1 g

*Nährwerte sind abhängig von der Fütterung