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Luftsackrisse
Wildvögel verfügen neben ihrer Lunge über weitere Organe ihres komplexen Atmungssystems. Es handelt sich dabei um die sogenannten Luftsäcke. Prallen sie mit einem harten Gegenstand zusammen, können sich die Tiere einen Luftsackriss zuziehen.
Durch die Kollision werden die ballonartigen Strukturen im Körper so stark gestaucht, dass ihre zarte Hauthülle reißt. Auch dann, wenn Wildvögel von einem Säugetier wie einer Katze angegriffen werden, kann es zu dieser Art der inneren Verletzung kommen – die Symptome sind bei beiden Ursachen gleich. Der betroffene Vogel zeigt an seinem Körper starke Schwellungen, die wie große Blasen aussehen, wenn man die darüber liegenden Federn zur Seite streicht. Er muss von einem Arzt behandelt werden, damit die schmerzhaften Schwellungen, die zudem oft die Atmung behindern, sich zurückbilden.
Ein Tierarzt kann hier auf unterschiedliche Weise helfen, wobei er den erkrankten Vogel unter Umständen in eine Narkose legen muss.
Meist wird ein gerissener Luftsack, der sich mit Luft gefüllt und dadurch stark aufgebläht hat, vom Arzt punktiert. Das heißt, es wird ein kleines Loch hinein gestochen, um die Luft abzulassen. In den meisten Fällen sind mehrmalige Punktierungen erforderlich. Eine gleichzeitige systemische Antibiotikatherapie kann sinnvoll sein, da beim Punktieren unter Umständen Keime mit der Nadel in den Luftsack gelangen und dort zu einer Infektion führen können.
Wichtig ist, dass der Patient einige Tage Zeit zur Genesung in einer sicheren Umgebung erhält, in der er nicht fliegen kann. Beim Flug beschleunigt sich die Atmung und der Körper verbraucht mehr Sauerstoff. Dadurch müssen die Luftsäcke verstärkt arbeiten, was die Regeneration der verletzten Organe stören würde. Deshalb empfiehlt sich die vorübergehende Unterbringung in einer kleinen Box.
Akute Atemnot
Atemnot ist ein Symptom, das bei Erkrankungen der Atmungsorgane selbst sowie bei Organveränderungen auftreten kann. Ein betroffenes Tier fliegt weniger, gibt kaum Lautäußerungen von sich und schläft vermehrt.
Jede Anstrengung führt zu beschleunigter Atmung, meist mit geöffnetem Schnabel. Die angestrengte Atmung ist zudem am verstärkten Wippen der Schwanzfedern zu erkennen. Viele Vögel, die an Atemnot leiden, sitzen überdies extrem breitbeinig auf ihrem Ast. Manche Tiere taumeln, weil sie nicht genügend Sauerstoff bekommen. Bei Atemnot ist besonders rasches Handeln geboten, damit es nicht zum Erstickungstod kommt!
Deshalb ist schnellstmöglich ein nach Möglichkeit auf die Behandlung von Vögeln spezialisierter Tierarzt aufzusuchen.
Es ist wichtig den Vogel in einer ruhigen und sehr dunklen Umgebung zu halten, um jede Anstrengung zu vermeiden. Der Vogel sollte schnellstmöglich eine Infusion bekommen.